TAG. 11. Tennevoll nach Mortsund. 320 Km. 5,5 Std.
Von Tennevoll fuhren wir 12 Km retour auf die E10. Nach wenigen Kilometern verließen wir die E10 und begaben uns auf die Küstenstraße. Diese war für uns die nächsten Stunden die Hauptroute. Endlich Kurven, mit einem eckigen Reifen wie der Zustand meines Reifens gerade ist eine kleine Herausforderung mit dem Gebäck. Ein bestimmter Winkel und das Gefährt kippt nach innen. Mit ein wenig Gespür gewöhnt man sich dran.Wieder 3 Std ohne ein Cafehaus oder dergleichen. Das ist nur schwer zu verschmerzen. Ein kurzer Halt bietet sich in Svolvaer, der Inselhauptstadt, an. Kleiner Hafen, 2 Tankstellen und einige Häuser mit Kirche. Das war’s. Minimalismus herrscht auf den Lovoten.
Die Landschaft ist wirklich außergewöhnlich. Spitze kantige Gebirgszüge Wechsel mit sanften grünen Hügeln. Mächtige Berge mit Schneeresten und kleinere Gletscher und im Tal unzählige kleine Seen und die Fjorde. Einer schöner als der Andere. Kilometerlang fährt man der Uferstraße entlang und nur einige 100 Meter gegenüber ist der Rückweg aus dem Fjord zu sehen. Uns immer weiter und weiter. Einige werden meinen dass es mit der Zeit eintönig wird, nein. Jeder Fjord hat seinen eigenen Charakter. Nach 2 Stunden Fjordsurven bogen wir nach Mortsund. Unser Tagesziel. Dieser Ort besteht aus einer Fischverarbeitungs Fabrik und kleinen schnuggeligen Gästehäuser. 2 kleine Zimmer mit 2 x 3 m ein Bad 6×4 m gr. Wohnraum mit Küche und einer Terrasse direkt am Meer. Kaum eingezogen wollte ich noch den umliegenden Nahbereich erkunden.Nach einer kleinen Runde durch die Lageraufbauten für die Stockfische kam ich zu einen verführerischen Badeplatz. Naja im ersten Augenblick. Schnell die Überkleider ausgezogen und rein ins KÜHLE Nass. Gefühlte 16* mit sehr hohen Salzgehalt. Der Körper taucht fast nicht ins Wasser ein. Zum Glück. Eine kleine Runde von 5 Metern geschwommen und das warme Ufergestein rief nach mir. Und jetzt kam die Überraschung. Das rausklettern war im Vorfeld nicht richtig durchdacht worden. Die Felsen rund und glitschig, ausser ein paar Algen nichts zum anhalten, und die rissen beim aufziehen immer wieder ab. War sicher kein eleganter Anblick. Nach einigen Kräfteraubenden Versuchen gelang es mir doch mich an Land zu ziehen. Wie eine Robbe rollte ich mich den Felsen hinauf. Zum Glück hat das niemand beobachtet. Aber ein wenig sollte auch über einem selbst gelacht werden. Aufgeschürfte Knie und einige Schnitte auf den Fußsohlen blieb als Andenken an den Schwimmausflug zurück.
Ein gutes Kabeljaufilet in mediterraner Orangensoße entschädigten mich wieder. Und nicht zu vergessen die Originale Linie gibt es hier. Die Kellnerin war total überrascht dass ein Wiener eine Linie kennt. Sie war einige Monate in Wien und so kamen wir leicht ins Gespräch. Sie studiert Jus und nach 2 Jahren Studium wurde sie zur Norwegischen Marine eingezogen, auf ein Jahr. Mehr oder wenige freiwillig. Genau hab ich das nicht verstanden, aber es sollte Ihr beim Studium weiterhelfen. Heut konnte ja Alkohol getrunken werden. Morgen ist Ruhetag. Ich werde vormittags zum Nahegelegenen Wikinger Museum fahren und Christian bevorzugt eine Runde zu schlafen.
Gute Nacht.









